Die meisten Reiter besitzen zwei Fellnasen, eine kleinere und eine größere. Ein Hund gehört meist zu einem Reiter dazu. Doch beide haben verschiedene Vorzüge bei den Leckereien. Oder etwa doch nicht?
Leckereien für die Pferde und Hundenase sind kein Problem! Denn Heucobs, Mash & Co. sind nicht nur eine willkommene Abwechslung für den pferdigen Vierbeiner, sondern auch für die feuchte Hundenase.
Heucobs
Für die Herstellung von Heucobs wird Gras zum optimalen Zeitpunkt gemäht und anschließend durch ein schonendes Warmluftverfahren getrocknet. Daraufhin wird das trockene Gras zerkleinert und meist zu handelsüblichen 2 cm langen Pellets gepresst. Hierdurch sollen die wertvollen Vitalstoffe erhalten bleiben.
Viele Heucobs sind naturbelassen und bestehen aus Gräsern und Kräutern, die auf den hierfür gemähten Wiesen vorhanden waren. Einige Firmen wie beispielsweise Derby oder Agrobs werben mit sehr kräuterreichen Mischungen in Form von speziellen Bergwiesencobs.
Wie und vor Allem wann verfüttern?
Vor Allem in den Wintermonaten wenn das Pferd einen erhöhten Raufutterbedarf aufgrund von niedrigeren Temperaturen und des fehlen von frischem nährstoffreichem Gras aufweist, empfiehlt sich eine Zufütterung von Heucobs. Denn eine Unterversorgung an Rohfaser hat schwerwiegende Folgen für jedes Pferd. Ein Pferd ist darauf ausgelegt, mindestens 18h täglich in freier Wildbahn Nahrung aufzunehmen. Hierbei nutzen sich die Zähne ab und der Verdauungsapparat arbeitet zuverlässig. Jedoch sind solche Zeiten kaum in den modernen Haltungen möglich. Meist findet eine Fütterung mit Heu in den Morgen- und Abendstunden statt. Dazwischen gibt es für Pferde die auf Stroh stehen, noch die Möglichkeit dieses zu knabbern, jedoch für strohlose Pferde nicht mehr. Diese stehen dann ohne etwas zu fressen häufig mehr als acht bis teilweise zehn Stunden ohne Nahrungsaufnahme im Stall und bekommen teils noch Kraftfutter hinzu. Jedoch ist ein Pferdemagen auf solche Zeiten nicht ausgelegt, da ständig Magensäure produziert wird. Die Folge sind Koliken oder gar Magengeschwüre. Heucobs können hier etwas präventativ wirken, da sie das „Loch“ im Magen etwas auffüllen und eine Heuration in Form von aufgeweichtem zerkleinertem Heu ersetzen. Auch ältere Tiere oder solche mit Zahnproblemen profitieren von dem Einsatz von Heucobs, da diese wie ein Brei zu schlürfen sind. Doch Vorsicht! Heucobs können eine Heugabe bei einem gesunden Pferd nicht komplett ausgleichen! Das Pferd ist auf Rohfaser angewiesen. Hinzu kommt, dass teils durch die Trocknungsverfahren wertvolle Vitamine und ungesättigte Fettsäuren verloren gehen können, die in diesem Falle nur durch Heu aufgenommen werden können.
Zudem können Heucobs bei Atemwegsproblemen unterstützen. Sie werden durch das Auflösen in Wasser staubfrei dem Pferd zugeführt und „schmieren“ die inneren Weichteile. Hinzu kommt, dass sich leicht Medikamente oder Kräuter in ihnen „verstecken“ lassen und das Pferd diese leichter aufnimmt.
Aber auch Allgemein können Heucobs dazu genutzt werden, empfindlichen Pferden Kräuter oder Medikamente „unterzujubeln“. Besonders bei langfristigen Medikamenten- oder Kräutergaben sind Heucobs eine gute Alternative zu Energiefutter, da sie das Pferd nicht mit überschüssiger Energie versorgen und „heiß“ machen können.
Wie sind sie zu zubereiten?
Heucobs sind eine gute Ergänzung zur täglichen Heu- und Kraftfutterration und werten den Tagesbedarf des Pferdes auf. Denn vor Allem im Winter besteht ein erhöhter Futterbedarf bei unseren geliebten Vierbeinern. Da ist eine Heucobs-Portion oft willkommen.
Heucobs sind jedoch nie unaufgelöst zu verfüttern! Meist sind sie in einem Mischungsverhältnis von 2:1 (Wasser:Heucobs) an- und mehrmals umzurühren. Daraufhin sollten die Heucobs mindestens 20-30min ziehen, bevor sie dem Vierbeiner verfüttert werden. Mehrmaliges Umrühren verhindert, dass sich einige Cobs nicht gescheit aufgelöst haben. Besonders warmes oder heißes Wasser eignet sich gut zum Auflösen der gepressten Pellets. Doch Vorsicht, zu heißes Wasser kann die wertvollen Mineralstoffe zerstören! Und zudem die Pferdenase verbrennen!
Heucobs sollten im Allgemeinen NIE trocken verfüttert werden, da sie über einen großen Quelleffekt verfügen. Würde ein Pferd diese trocken zu fressen bekommen, würden sie sich sofort im Magen ausdehnen und diesen verstopfen. Eine schwere Kolik oder gar Verstopfung wäre die Folge! Oder sogar eine Schlundverstopfung.
Die Angaben in welchem Mischungsverhältnis und wie lange die Heucobs ziehen sollten, finden sich meist auf den Verpackungen oder Internetseiten der jeweiligen Hersteller.
Wie viele Heucobs sollte man verfüttern?
Als Faustregel wird angegeben, dass 1 kg trockener Heucobs ungefähr einem Kilogramm Heu entsprechen. Somit kann pro 100kg Körpermasse ca. 1,5 kg an Heucobs verfüttert werden.
Falls das Pferd die Heucobs anfangs schlecht annehmen sollte, können diese mit etwas Kraftfutter schmackhafter gestaltet werden.
Was kosten handelsübliche Heucobs?
Allgemein lassen sich die Preise von den bekannten Marken wie beispielsweise Agrobs, Mühldorfer und Derby bei Preisen zwischen 16-22 € angeben. Hierbei handelt es sich jedoch um Säcke mit 20 kg oder 25 kg Fassungsvermögen. Somit zahlt man pro Kilogramm in etwa 0,80 €. Günstigere Varianten können auch bei 0,60 € pro Kilogramm liegen. Die teuerste Variante jedoch bei ungefähr 2 €.
Die Preise richten sich je nach Inhaltsstoffen und Herstellungsverfahren. Jedoch findet man sehr gute Produkte in einem Preisrahmen zwischen 0,80-1,00 €/kg. Günstigere Produkte können häufig mehr Staub enthalten und lassen sich teils schlechter einweichen.
Lagerung von Heucobs
Wie bei allen Futtermitteln gilt auch bei Heucobs: eine trockene und kühle Lagerung ist das A und O! Die meisten Heucobs werden in papiertütenähnlichen Säcken vermarktet, die schnell bei falscher Lagerung Feuchtigkeit ziehen und das Produkt zur Fütterung unmöglich machen, da sich Schimmel und Ähnliches bilden kann. Am besten empfielt es sich, die Heucobs in sogenannte Futtertonnen umzufüllen. Jedoch gibt es auch günstigere Tonnenvarianten in jedem handelsüblichen Baumarkt. Der nächste positive Effekt: man hält sich ungeliebte Diebe vom Leib, wie beispielsweise Mäuse oder Ungeziefer.
Heucobs auch dem Hund verfüttern?
Ja absolut! Wieso auch nicht?
Heucobs sind nichts anderes als getrocknetes Gras. Jeder Hund frisst ab und zu bei einem Spaziergang gerne mal ein paar Büschel Gras und ahmt unseren pferdigen Freund nach. Besonders frisches und junges Gras im Frühjahr und den Sommermonaten wird gerne gefressen. Welkes oder vergilbtes Gras hingegen nur sehr ungern. Grund hierfür ist, dass Gras den Hundemagen reinigt. Aber nur unbehandeltes Gras ist gesund. Meist verläuft der Spaziergang jedoch an Äckern oder landwirtschaftlich genutzten Flächen vorbei. Hier behandelt selbst verständlicherweise der Bauer seine grünflachen mit entsprechenden Dünge- oder auch Pestizidmitteln, die der Hund keinesfalls aufnehmen sollte. Deshalb als gesunde Alternative vielleicht einfach beim nächsten Mal ein bis zwei Löffel dem vierbeinigen großen Kumpanen abknapsen und dem Hund zu fressen geben. Dieser wird es lieben! Egal zu welcher Jahreszeit! Denn auch beim Hund gilt: in den Wintermonaten hat das Gras keine Nährstoffe mehr. Es wird welk und vergilbt, der Hund lässt es stehen und somit hat es keinen positiven Effekt mehr. Die Qualität von Heucobs ist jedoch immer in etwa gleich.
Mash
Mash ist ein Spezialfutter für Pferde in Form einer Mischung aus Leinsamen, unterschiedlichen Kleien und Hafer oder anderem Getreide. Der Definition nach besteht Mash aus den Hauptbestandteilen Weizenkleie, Leinsaat, Getreide und Salz. Aber auch Apfeltrester, Heufasern oder sonstige Bestandteile finden häufig Verwendung in Mash. Vor Allem bei Magen-Darm-Problemen kann Mash reine Wunder wirken.
Welche Pferde sollten Mash zum Fressen bekommen?
Vor Allem Pferde mit Darm- oder Magenprobeleme können von einer Mashgabe profitieren. Aber auch jedes andere Pferd freut sich über diese äußerst beliebte Leckerei. Denn Mash ünterstützt dank der darmaktiven Wirkstoffe die Verdauung und liefert zusätzlich Energie. Besonders nach einem anstrengendem Training, bei Krankheiten oder nach Wurmkuren tut Pferden ein Mash gut.
Auch nach einer Kolik oder zur Prävention von Koliken ist Mash äußerst gut geeignet. Denn es ist höchst bekömmlich und schont den Magen- und Darmtrakt. Es schmiert durch seine Komponenten den Darmtrackt, sodass Futterreste leichter „hindurchflutschen“ können.
Zusätzlich kann Mash auch bei Problemen mit Kotwasser hilfreich sein. Einerseits füllt es durch die Vermengung mit mehr Wasser zum Auffüllen des Wasserhaushaltes, andererseits können die leicht verdaulichen Bestandteile gut vom Dünndarm aufgenommen werden. Somit führen sie zum Wasserentzug in diesen Verdauungsabschnitten, die zur Ausscheidung von Kotwasser beitragen.
Während des Fellwechsels kann Mash eine ebenfalls unterstützende Wirkung haben. Denn der Fellwechsel ist sehr anstrengend für unsere Vierbeiner. Es wird viel Energie benötigt, um die Fellerneuerung und -absonderung durchführen zu können. Diese kann durch das Mash geliefert werden. Ebenfalls sorgen die enthaltenen essentiellen Fett- und Aminosäuren für einen schönen Fellglanz.
Auch zu dünne Pferde können von einer häufigen Mashgabe profitieren. Mash liefert einerseits Energie, aber andererseits auch essentielle Fett- und Aminosäuren. Vor Allem die Leinsaat in Kombination mit Hafer führt dünndarmverdauliche Stärke zu.
Ebenfalls kann durch Mash hoher Wasserverlust ausgeglichen werden. Pferde die große Anstrengungen hinter sich haben, oder im Sommer zu wenig Wasser zu sich nehmen, können durch Mash ihren Wasserhaushalt wieder auffüllen. Hierfür wird das Mash einfach sehr sehr flüssig angesetzt.
Zu guter Letzt bietet Mash, genauso wie Heucobs, eine perfekte Möglichkeit, unliebsame Beigaben unter das Futter zu mengen. Im Mash wird meist am problemlosesten alles mitgefressen.
Wie ist Mash zuzubereiten?
Mash sollte niemals trocken verfüttert werden! Es sollte immer mit Wasser gelöst dem Pferd verfüttert werden. Das Mischungsverhältnis beträgt meist 1:1 (Mash:Wasser).
Je nach Menge des Mash die passende Menge Wasser in einem Wasserkocher erhitzen und über das Mash gießen. Daraufhin die Masse zwischen 15-30 Minuten quellen lassen, mehrmals umrühren und unbedingt vor dem Verfüttern auf Hitze kontrollieren! Am besten wie bei der Säuglingsmilch den Fingertest machen 😉. Sonst drohen Verbrennungen im Maulbereich.
Wie viel Mash verfüttern?
Als Faustregel gilt, dass Mash in etwa zwei- bis dreimal pro Woche gefüttert werden sollte.
Bei Problematiken wie Abmagerung, Koliken oder Ähnlichem kann Mash auch öfter zugefüttert werden. Denn: so vielfältig die Vorteile auch sind, so überlegt sollte man dieses Zusatzfutter füttern.
Pferde, die aufgrund von gesundheitlichen Problematiken häufig Mash bekommen, könnten einen Calciummangel erleiden. Dies liegt daran, dass Mash sehr phosphorhaltig ist. Somit sollte ein gutes Mineralfutter unbedingt zugefüttert werden! Alternativ kann auf ein getreidefreies Mash zurückgegriffen werden.
Um eine optimale Wirkung des Mash zu erzielen, sollte die vom Hersteller angegebene Fütterungsempfehlung möglichst nicht unterschritten werden. Denn der Pferdedarm umfasst ein großes Fassungsvermögen, sodass es eine ausreichende Menge an Mash benötigt, um einen positiven Effekt zu erzielen. Für eine reine Untermischung von Medikamenten, benötigt es jedoch nicht unbedingt Unmengen an Mash😉.
Beispielsweise geben viele Hersteller eine Menge von ca. 0,2 kg pro 100 kg Körpergewicht und Tag an. Somit kann einem durchschnittlich 600 kg schwerem Pferd eine Menge von in etwa 1,2 kg verfüttert werden.
Was kostet handelsübliches Mash?
Hier schwanken die Preise extrem.
Beispielsweise werden Mash-Säcke von namenhaften Herstellern für rund 20 € pro 15 kg verkauft. Somit kostet 1 kg Mash in etwa 1,50 €.
Jedoch sollte hier auf Qualität geachtet werden. Denn beim Mash gilt: der Preis macht die Qualität! Die Zutaten von Mash sind leider nicht sehr günstig, sodass die Hersteller diese Preise auf den Verbraucher umwälzen müssen. Hier sollte man nicht am verkehrten Ende sparen, wenn man seinem Vierbeiner etwas Gutes tun möchte.
TIPP: Meine Pferde lieben das Pavo-Slobber-Mash und ich persönlich schwöre auf diese Marke. Schon seit Jahren verfüttere ich verschiedene Sorten von Mash und bin bei dem Slobber-Mash hängen geblieben. Vor allem nach einem harten Training, zum Auffüttern oder zur Kreislaufunterstützung bei Wetterumschwüngen – unsere Nummer 1!
Lagerung von Mash
Wie bei allen Futtermitteln gilt auch bei Mash: eine trockene und kühle Lagerung ist das A und O! Die meisten Mash-Säcke werden in papiertütenähnlicher Form vermarktet. Hierdurch kann bei falsche Lagerung das Futter schnell verderben. Denn Mash zieht Feuchtigkeit und Feuchtigkeit führt schnell zu Schimmel. Auch unbeliebte Zaungäste wie Ungeziefer oder Mäuse lieben Mash. Deshalb gilt auch hier: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Das Mash einfach in eine handelsübliche Futtertonne umfüllen, Deckel drauf und fertig.
Mash auch dem Hund verfüttern?
Ja absolut! Warum denn nicht?
Was dem Pferdedarm gut tut, tut auch dem Hundedarm und -magen gut! Denn die Bestandteile wie Leinsamen oder verschiedene Kleienarten wirken sich auch positiv auf den Hundeverdauungstrakt aus. Jedoch sollte der Vierbeiner entsprechend seiner Größe nur eine sehr geringe Menge an Mash verfüttert bekommen. Ein paar Esslöffelchen des trockenen Mash reichen aus, um dieses dann ebenfalls aufgequollen dem Hund zu verfüttern.
TIPP: Unser Hund liebt das Pavo-Slobber-Mash! Genauso wie beim Pferd ist dies seine absolute Lieblings-Leckerei, diese geht sogar vor Fleisch! Ebenso können wir beobachten, dass danach schönere und wohlgeformtere Haufen entstehen ;). Also einfach mal ausprobieren! Vielleicht liebt es ja Dein Hund genauso!