Die richtige Ausrüstung ist grundlegend für eine gute Ausbildung des Pferdes. Doch was zählt überhaupt zur grundlegenden Ausrüstung und was gibt es noch on Top?
Bei der Ausrüstung des Pferdes muss man unterscheiden ob es sich um Gegenstände des täglichen Umganges handelt oder um die Reitausrüstung die für den reiterlichen Gebrauch benötigt wird. Je nachdem wie man selbst auch tickt oder empfindlich das Pferd ist, desto weniger voll oder gestopft voll ist der Sattelschrank.
Zur täglich benötigten Ausrüstung rund für die Pferdepflege und den täglichen Umgang werden beispielsweise folgende Sachen benötigt:
Redet man über Putzzeug, so meint der Pferdekenner die unterschiedlichsten Bürsten und weiteren Pflegemittel mit denen man sein Pferd verwöhnen kann. Jedoch sind diese nicht nur zum Verwöhnen gut sondern dienen der grundlegenden Pflege des Tieres. Weshalb? Unsere domestizierten Vierbeiner können nicht mehr so wie in freier Natur sich selbst „pflegen“ und die Haut von Parasiten, abgestorbenen Hautschuppen, altem Fell oder gar Schmutz befreien, sodass diese Aufgabe der Mensch übernehmen muss. Insbesondere wenn der Reiter an das Reiten denken möchte, sollte das Pferd im Voraus von jeglichem Schmutz befreit werden, da sonst die Ausrüstung schwere und schmerzhafte Scheuerstellen verursachen kann. Auch ein Mähnen- oder Schweifspray sollte in keiner Putzausrüstung fehlen, um dem Vierbeiner unangenehmes ziepen und Haare ausreißen zu ersparen- und seien wir doch mal ehrlich, wer von uns träumt nicht von einem Wendy-Pferd mit vollem Mähnenhaar, Ponyschopf und ausladendem Schweif? Sowas will gepflegt und nicht herausgerissen werden. 😉 Jedoch bitte aufpassen! Nicht jedes Pferd lässt sich problemlos besprühen!
Auch ein Hufauskratzer darf auf gar keinen Fall fehlen! Denn oftmals verschwinden Steine oder Dreck in den Pferdehufen und dies kann äußerst unangenehm werden. Besonders wenn sich kleine Steinchen in das Horn bohren, geht es dem Pferd nicht anders als uns, wenn wir auf einem spitzen Steinchen laufen würden! Somit sollte jeder Reiter oder Pferdebesitzer immer gut die Hufe auf Steine oder sonstige Fremdkörper untersuchen und gewissenhaft auskratzen. Auch Dreck sollte unbedingt täglich entfernt werden, da sich sonst Bakterien einnisten können die den Pferdehuf dann im wahrsten Sinne des Wortes „zerfressen“ und auch ein übler Geruch entsteht. Ein solcher Prozess wird als Strahlfäule bezeichnet und kann sich bis hin zu Hufkrebs entwickeln und ein Pferd unreitbar machen.
Tipp: Zwei Hufauskratzer sind besser als einer! Besonders wenn einer eine etwas spitzere Zunge hat und der andere eine etwas breitere, sodass alle Stellen des Hufes optimal gesäubert werden können. Bei Barhufpferden empfiehlt es sich ebenfalls über einen Hufnagel im Notfall zu verfügen mit dem auch kleinste Steinchen entfernt werden können. Hier einfach beim nächsten Schmiedtermin den Schmied lieb um einen Nagel bitten 😉. Auch empfiehlt es sich bei den Hufauskratzern ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen und beispielsweise einen Kratzer mit einer Bürste zu kaufen, um schneller Dreck entfernen zu können. Für ganz „faule“ gibt es auch mittlerweile Kratzer mit einer breiten Bürste, die im Handumdrehen den Pferdehuf strahlen lassen!
Und für diejenigen die ihrem Pferd oder auch den Hufen etwas gutes tun wollen, die können neben der normalen Hufreinigung mit dem Hufauskratzer auch die Hufe noch mit Huföl oder Huffett vor Austrocknen und Ausbrüchen schützen. Hierzu am besten vor dem reiten bei der täglichen Putzroutine einfach noch schnell zum Pinsel greifen und die Hufe äußerlich einfetten.
Tipp: Die Sohle benötigt nicht unbedingt ein Einfetten mit Hüföl oder Fett, da diese zur Feuchtigkeitsaufnahme in den Huf essentiell ist! Fett ist wasserabweisend und bildet somit eine feuchtigkeitsundurchlässige Schicht auf dem Huf.
Doch das Putzzeug will auch verstaut werden. Hierfür eignen sich optimal handelsübliche Putzkoffer oder Putztaschen. Welche der beiden Möglichkeiten man wählt, bleibt der eigenen Präferenz überlassen. Putztaschen sind leichter zu tragen und stauraumtechnisch in engen Sattelschränken flexibler verstaubar, bieten jedoch weniger Ordnungsmöglichkeiten im Innenleben an, als ein Putzkoffer. Ein Putzkoffer kann beispielsweise über mehrere Innenfächer verfügen, sodass man in den unterschiedlichen Fächern die Putzausrüstung gut trennen kann.
Tipp: Ebenfalls gibt es mittlerweile auch Putzkoffer, die neben dem Verstauen der Putzmittel auch als Aufstiegshilfe genutzt werden können.
Tipp: Egal ob man sich für einen Putzkoffer oder eine Putztasche entscheidet- beides sollte gut zu reinigen sein! Denn es ist wichtig immer mal wieder eine Grundreinigung vorzunehmen.
Jeder Pferdebesitzer sollte auch über ein Shampoo verfügen um den Vierbeiner auch einmal waschen zu können. Besonders empfehlenswert ist es, den Schweif häufiger einmal zu waschen, da dieser gerne leicht verknotet und sich viel Dreck darin verfängt. Jedoch kann man auch bei entsprechend warmen Temperaturen auch das ganze Pferd waschen, hierbei sollte man aber aufpassen, da nicht jedes Pferd gerne den Kopf geduscht bekommt! Ebenfalls sollte auf die richtigen Temperaturen je nach Jahreszeit geachtet werden, da im Winter das Pferd nicht unbedingt geduscht werden sollte! Im Sommer hingegen ist dies kein Problem. Bei den Shampoos empfiehlt es sich, ein rückfettendes Shampoo zu verwenden, da die Pferdehaut und auch das Pferdehaar nicht mit dem Menschen zu vergleichen sind. In jedem Laden der Pferdezubehör führt, findet man auch spezielle Shampoos.
Tipp: Bei den Shampoos muss es nicht immer gleich ein Spezialpferdeshampoo sein! Auch ein handelsübliches rückfettendes, mildes Babyshampoo aus dem Discounter oder Supermarkt ist absolut ausreichend! Normale Shampoos für erwachsene Menschen sollten jedoch nicht verwendet werden, da sie die Pferdehaut und das Pferdehaar austrocknen und somit zum Scheuern verleiten und die schöne Haarpracht schnell an irgendwelchen Stalleinrichtungen hängt.
In jedem Sattelschrank sollte auch für die warme Jahreszeit ein Fliegenspray stehen, denn diese kleinen lästigen Biester nerven nicht nur uns Menschen! Fliegen, Kriebelmücken und Co. machen das Leben unseren geliebten Vierbeinern nicht leicht, denn anders als bei uns Menschen sitzen sie nicht nur auf der Haut, sondern beißen auch hinein! Deshalb sollte man sich teils nicht wundern, wenn die Reaktion des Pferdes auf eine ach so kleine unscheinbare Fliege mal heftiger ausfallen kann. Jedoch bitte Vorsicht! Genauso wie beim Mähnen- und Schweifspray kann es sein, dass das Pferd sich nicht gerne einsprühen lässt und mit Abwehrreaktionen seine Meinung verdeutlichen will!
Zusätzlich sollte bei keinem Pferdebesitzer einer der folgenden Punkte fehlen:
- Eine sehr gut ausgestattete Stallapotheke
- Ersatzdecken
- Ersatz-Halfter
- Ersatz-Führstrick
Tipp: Auch das bravste Pferd kann sich einmal erschrecken und sich losreißen und somit auch das geliebte schöne neue Halfter zerstören oder den Führstrick in zwei reißen. Aus diesem Grund sollte man immer eine Ersatzgarnitur besitzen, um im Falle eines Falles nicht ohne etwas dazustehen.